In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über die beiden Wörter „seit“ und „seid“. Was ist der Unterschied? Wie werden sie verwendet? Am Ende findest du noch ein paar Übungen, um dein Wissen zu testen.
Inhaltsverzeichnis
„seit“ als Präposition oder Konjunktion
„seid“ als Verb
Wann verwende ich „seit“ und wann verwende ich „seid“?
Zusammenfassung
Übungen
Die beiden Wörter „seit“ und „seid“ werden gerne verwechselt, dabei gibt es einige grundlegende Unterschiede.
„seit“ als Präposition oder Konjunktion
Das Wort „seit“ kann eine Präposition oder eine Konjunktion sein.
„seit“ als Präposition
Das Wort „seit“ kann eine Präposition sein. Präpositionen sind Verhältniswörter, weil sie Verhältnisse zwischen einzelnen Wörtern herstellen.
Beispiele für Präpositionen:
- Modale Präpositionen: z.B. aus, entgegen, bis auf, außer, anstelle, ohne, bis zu, einschließlich, auf, exklusive
- Lokale Präpositionen: z.B. durch, in, auf, unter, an, neben
- Kausale Präpositionen: z.B. bezüglich, seitens, angesichts, betreffs, laut, trotz, infolge, mangels, wegen, zwecks
- Temporale Präpositionen: z.B. gegen, ab, seit, bis innerhalb, nach
- Neutrale Präpositionen: z.B. sprechen mit, achten auf, hoffen auf, warten auf, stolz auf, Hoffnung auf, teilnehmen an, überzeugt von, Bitte um, typisch für
Präpositionen haben zwei besondere Eigenschaften:
1. Präpositionen sind nicht-flektierbar. Also sie dürfen nicht verändert werden. Das heißt, Präpositionen werden weder dekliniert noch konjugiert oder kompariert (gesteigert). Sie bleiben immer in der Ausgangsform stehen und können nicht verändert werden.
2. Präpositionen fordern einen Kasus. Das bedeutet, dass dir die Präposition einen Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ) vorgibt, den du verwenden musst, um das dazugehörige Nomen zu deklinieren.
Für die Präposition „seit“ gilt daher Folgendes:
- Die Präposition „seit“ darf nicht verändert werden.
- Die Präposition „seit“ fordert einen Kasus von dir: den Dativ.
- Die Präposition „seit“ ist eine temporale Präposition, die du verwendest, um über Zeiten, Zeiträume oder Zeitpunkte zu sprechen.
Beispielsätze für die temporale Präposition „seit“:
- „Der Sprachkurs läuft schon seit diesem Morgen.“
(→ Hier handelt es sich um die temporale Präposition „seit“, die den Dativ fordert und einen Zeitraum angibt.) - Seit 8 Uhr schreiben wir den Test.
(→ Hier handelt es sich um die temporale Präposition „seit“, die den Dativ fordert und einen Zeitraum angibt.)
Merke dir: Wie du siehst, wird die Präposition „seit“ immer mit „t“ geschrieben. Eine Schreibung mit „d“ gibt es nicht.

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„seit“ als Konjunktion
Das Wort „seit“ kann auch eine Konjunktion sein. Konjunktionen sind eine Wortart, die Verknüpfungen herstellt. Deshalb werden sie auch als Bindewörter bezeichnet. Konjunktionen können den Nebensatz einleiten oder gleichwertige Satzteile, Wörter und Phrasen miteinander verknüpfen.
Konjunktionen haben folgende besondere Eigenschaften:
- Sie stellen Verknüpfungen her.
- Sie sind nicht-flektierbar. Das heißt, sie dürfen nicht verändert werden. Daher können sie weder dekliniert noch konjugiert oder kompariert (gesteigert) werden.
- Sie fordern keinen Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ). Also du musst bezüglich der 4 Fälle nichts berücksichtigen.
Beispiele für Konjunktionen:
- subordinierende Konjunktionen: dass, weil, obwohl, indem, bevor, falls, sofern, während, wogegen
- koordinierende Konjunktionen: und, aber, weil, sondern, denn, oder, sowie, wohingegen, weder … noch
Beispielsätze für die Konjunktion „seit“:
- Sie ist viel motivierter, seit sie den Sprachkurs in Präsenz besucht.
- Seit er jeden Tag Vokabeln lernt, fallen ihm die Vokabeltests leichter.
Merke dir: Wie du siehst, wird die Konjunktion „seit“ immer mit „t“ geschrieben. Eine Schreibung mit „d“ gibt es nicht.
„seid“ als Verb
Das Wort „seid“ hingegen ist eine Konjugationsform des Verbs „sein“, nämlich die 2. Person Plural (Mehrzahl) im Präsens. Das Verb „sein“ kann als Vollverb, Hilfsverb oder Kopulaverb verwendet werden. Als Verb wird es konjugiert. Wenn du ein Verb konjugierst, heißt das, dass du das Verb veränderst.
Die Konjugation nochmal in Kürze:
Es gibt 5 grammatische Kategorien, die für die Konjugation von Verben wichtig sind:
- Tempus (Zeitform)
- Numerus (Singular/Plural)
- Person (1./2./3.)
- Modus (Indikativ/Imperativ/Konjunktiv)
- Genus Verbi (aktiv/passiv)
Konjugierst du ein Verb, bedeutet das, dass du es in Bezug auf diese 5 grammatischen Kategorien veränderst.
Das Verb „sein“ ist ein unregelmäßiges Verb und wird im Präsens immer wie folgt konjugiert:
Person | Numerus | |
Singular (Einzahl) | Plural (Mehrzahl) | |
1. Person | ich bin | wir sind |
2. Person | du bist | ihr seid |
3. Person | er/sie/es ist | sie sind |
Wie du siehst, ist die 2. Person Plural (Mehrzahl) des Verbs „sein“: ihr seid. Eine Schreibung mit „t“ gibt es nicht. Es wird immer nur mit „d“ geschrieben.
Tipp: Bei der Konjugationsform „seid“ findest du in der Regel immer auch das Personalpronomen „ihr“ davor. Daran kannst du gut erkennen, ob es sich jetzt um die Präposition „seit“, die Konjunktion „seit“ oder um die konjugierte Verbform „seid“ handelt. Weder die Präposition noch die Konjunktion wird von einem Personalpronomen begleitet.
Beispielsätze für die Konjugationsform „ihr seid“ (2. Person, Plural, Präsens):
- „Ihr seid alle super!“
(→ Hier wird das Verb „sein“ konjugiert (2. Person, Plural) und als Kopulaverb verwendet.) - „Ihr seid zu spät.“
(→ Hier wird das Verb „sein“ konjugiert (2. Person, Plural) und als Vollverb verwendet.)
Seit oder seid? → Wann verwende ich „seit“ und wann verwende ich „seid“?
Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn du das Verb „sein“ konjugierst, verwendest du immer „seid“ mit einem „d“. Wenn du kein Verb konjugierst, verwendest du „seit“ mit einem „t“.
Zum Beispiel:
- „Ihr seid immer zu spät.“
→ Hier handelt es sich um die Konjugationsform des Verbs „sein“ in der 2. Person Plural im Präsens. Du kannst dies daran erkennen, dass du das Verb konjugieren kannst (also verändern kannst) und es daher für jede Person eine andere Form annimmt. Außerdem wird nur das Verb von einem Personalpronomen begleitet und steht an 2. Stelle im Aussagesatz. Ein weiterer Hinweis ist die Schreibung mit „d“.
- Der Deutschkurs läuft seit diesem Morgen.
→ Hier handelt es sich um die Präposition „seit“, da du das Wort nicht verändern kannst (nicht-flektierbar) und es den Dativ fordert: diesem Morgen. (Wann? Seit wem oder was? → Dativ). Ein weiterer Hinweis ist die Schreibung mit „t“.
- Ihr seid immer zu spät, seit die Bahn den Fahrplan geändert hat.
→ Hier handelt es sich um die Konjunktion „seit“, da du das Wort nicht verändern kannst (nicht-flektierbar) und hier eine Verknüpfung hergestellt wird. Ein weiterer Hinweis ist die Schreibung mit „t“.

- Das Wort „seit“ kann entweder eine Präposition oder eine Konjunktion sein. Es wird immer nur mit „t“ geschrieben. Eine Schreibung mit „d“ gibt es nicht.
- Das Wort „seid“ ist eine Konjugationsform des Verbs „sein“. Als Verb kann es konjugiert werden und wird in der Regel von einem Personalpronomen begleitet. Es wird immer nur mit „d“ geschrieben. Eine Schreibung mit „t“ gibt es nicht.
- Präpositionen und Konjunktionen sind beides nicht-flektierbare Wortarten. Das bedeutet: Sie dürfen nicht verändert werden und bleiben immer in der Ausgangsform erhalten.
- Verben hingegen sind flektierbar. Das bedeutet: Sie müssen verändert werden, indem sie konjugiert werden. Nur so sind sie grammatikalisch korrekt.
Fazit
Also wie du siehst, macht das „t“ oder „d“ am Ende des Wortes einen großen Unterschied. Aber keine Sorge: iQ Lingua hilft dir gerne dabei die deutsche Grammatik zu meistern! Bei iQ Lingua findest du weitere kostenlose Tipps zum Lernen der deutschen Sprache, häufige Rechtschreibfehler im Deutschen oder auch Grammatikinhalte. iQ Lingua bietet außerdem als Deutsch-Sprachschule deutschlandweit Einzel- und Gruppenkurse in Präsenz und online an. 🙂
Übungen zu „seit“ oder „seid“
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