Präpositionen (Verhältniswörter)

In diesem Artikel lernst du alles Wissenswerte über Präpositionen. Was sind Präpositionen? Was für Präpositionen gibt es? Wann verwendest du welche Präposition? Und was sind eigentlich Wechselpräpositionen? Zum Schluss kannst du dein Wissen mit ein paar Übungen testen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Präpositionen?
Was für Präpositionen gibt es?
Modale Präpositionen
Lokale Präpositionen
Kausale Präpositionen
Temporale Präpositionen
Neutrale Präpositionen
Wo steht die Präposition im Satz?
Zusammenfassung
Übungen

Was sind Präpositionen?

Präpositionen können Verhältnisse zwischen unterschiedlichen Wörtern im Satz herstellen. Deshalb werden sie auch als Verhältniswörter bezeichnet. Die Verhältnisse können von modaler (der Art und Weise/Modalitäten), lokaler (örtlicher), kausaler (die Gründe betreffend) oder zeitlicher (temporaler) Art sein. Darüber hinaus gibt es auch Präpositionen, die dir von bestimmten Wörtern vorgegeben werden.

Beispiele für Präpositionen:

  • Modale Präpositionen: z.B. aus, entgegen, bis auf, außer, anstelle, ohne, bis zu, einschließlich, auf, exklusive
  • Lokale Präpositionen: z.B. durch, in, auf, unter, an, neben
  • Kausale Präpositionen: z.B. bezüglich, seitens, angesichts, betreffs, laut, trotz, infolge, mangels, wegen, zwecks
  • Temporale Präpositionen: z.B. gegen, ab, seit, bis innerhalb, nach
  • Neutrale Präpositionen: z.B. sprechen mit, achten auf, hoffen auf, warten auf, stolz auf, Hoffnung auf, teilnehmen an, überzeugt von, Bitte um, typisch für

Präpositionen haben zwei besondere Eigenschaften:

1. Präpositionen sind nicht flektierbar (also nicht veränderbar). Das heißt, sie werden weder dekliniert noch konjugiert und auch nicht gesteigert. Sie stehen immer in der Ausgangsform und dürfen nicht verändert werden.

2. Präpositionen beziehen sich in der Regel auf ein Nomen. Sie bestimmen den Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) des Nomens, auf das sie sich beziehen. Das heißt, die Präposition gibt dir den Kasus vor, in dem das Nomen dann dekliniert (also verändert) wird. Diese Eigenschaft wird auch Kasusforderung genannt, weil die Präposition eben einen bestimmten Kasus von dir fordert, den du verwenden sollst für das dazugehörige Nomen.

Die Deklination nochmal in Kürze:

In der deutschen Sprache werden Nomen immer dekliniert. Sie werden also je nach:

  • Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ),
  • Numerus (Singular, Plural) und
  • Genus (Femininum, Maskulinum, Neutrum) verändert.

Wenn du mehr zur Deklination von Nomen wissen möchtest, klicke hier.

Was für Präpositionen gibt es?

Präpositionen können ganz unterschiedlich eingeteilt werden. Zunächst einmal kannst du sie inhaltlich einteilen.

Modale Präpositionen

Modale Präpositionen sind Präpositionen, die du verwendest, um über Umstände oder Bedingungen (Modalitäten) zu sprechen. Modale Präpositionen können z.B. sein: aus, entgegen, bis auf, außer, anstelle, ohne, bis zu, einschließlich, auf, exklusive.

Beispielsätze für modale Präpositionen:

  • Bis auf eine Aufgabe hat er die Hausaufgaben alle erledigt.
  • Entgegen aller Erwartungen hat die Lehrkraft keinen Test geschrieben.
  • Ohne Probleme hat sie den Sprachkurs bestanden.

Lokale Präpositionen

Lokale Präpositionen sind Präpositionen, die du verwendest, um über einen Raum, eine Position oder eine Richtung zu sprechen. Lokale Präpositionen können z.B. sein: durch, in, auf, unter, an, neben.

Beispielsätze für lokale Präpositionen:

  • Das Buch befindet sich in der Tasche.
  • Das Buch ist auf dem Tisch.
  • Das Buch ist unter den Tisch gefallen.

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Kausale Präpositionen

Kausale Präpositionen sind Präpositionen, die du verwendest, um über einen Grund, eine Folge oder einen Umstand zu sprechen. Kausale Präpositionen können z.B. sein: bezüglich, seitens, angesichts, betreffs, laut, trotz, infolge, mangels, wegen, zwecks.

Beispielsätze für kausale Präpositionen:

  • Laut der Lehrkraft hat sie eine gute Aussprache.
  • Der Schüler meldet sich zwecks Absprache per E-Mail.
  • Bezüglich der Hausaufgaben fragt sie ihre Mitschülerin.

Temporale Präpositionen

Temporale Präpositionen sind Präpositionen, die du verwendest, um über Zeiten, Zeiträume oder Zeitpunkte zu sprechen. Temporale Präpositionen können z.B. sein: gegen, ab, seit, bis innerhalb, nach.

Beispielsätze für temporale Präpositionen:

  • Ab 8 Uhr beginnt der Sprachkurs.
  • Seit drei Wochen läuft der Sprachkurs.
  • Sie hat die Aufgabe nach 10 Minuten erledigt.

Neutrale Präpositionen

Neutrale Präpositionen haben keine eigene Bedeutung, sondern werden von anderen Wortarten vorgegeben. Das bedeutet, dass du bestimmte Verben, Adjektive und Nomen immer in Verbindung mit einer spezifischen Präposition verwendest.

  • Neutrale Präpositionen, die immer in Verbindung mit bestimmten Verben verwendet werden:
    z.B. sprechen mit, zweifeln an, achten auf, bestehen aus, hoffen auf, warten auf, sich bemühen um, träumen von, teilnehmen an, lachen über.
  • Neutrale Präpositionen, die immer in Verbindung mit bestimmten Adjektiven verwendet werden:
    z.B. typisch für, überzeugt von, arm an, stolz auf, interessiert an.
  • Neutrale Präpositionen, die immer in Verbindung mit bestimmten Nomen verwendet werden:
    z.B. Respekt vor, Zweifel an, Achtung vor, Bitte um, Hoffnung auf.

Beispielsätze für neutrale Präpositionen:

  • Die Lehrkraft spricht mit dem Schüler.
  • Er hofft auf eine gute Note.
  • Ich bin stolz auf ihren Lernfortschritt.
  • Sie hat große Hoffnung auf einen nächsten B1-Sprachkurs.

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Welche Präposition fordert welchen Kasus (Fall)?

Du kannst Präpositionen auch nach dem Kasus einteilen, den sie fordern. Dabei können Präpositionen entweder einen Kasus bestimmen oder du kannst dich je nachdem, was du sagen möchtest, zwischen dem Dativ und dem Akkusativ entscheiden (Wechselpräposition). Wenn du noch mehr über den Kasus (4 Fälle) wissen möchtest, dann klicke hier.

Im Folgenden findest du eine Liste der Präpositionen, die einen bestimmten Kasus von dir fordern.

Präpositionen, die den Genitiv fordern:

  • infolge
  • seitens
  • binnen
  • links
  • anhand
  • kraft
  • anlässlich
  • infolge
  • anhand
  • zugunsten
  • diesseits
  • ausgangs
  • fern
  • seitlich
  • abzüglich
  • aufgrund
  • halber
  • von … wegen
  • einschließlich
  • um … willen

Beispielsätze für Präpositionen, die den Genitiv fordern:

  • Seitens der Schülerin bestehen keine weiteren Fragen.
  • Aufgrund des großen Interesses, wird es einen zusätzlichen Sprachkurs geben.
  • Sie kann den Schüler anhand seiner Handschrift erkennen.

Präpositionen, die den Dativ fordern:

  • von
  • seit
  • aus
  • nach
  • samt
  • entsprechend
  • zu
  • gegenüber
  • entgegen
  • mit
  • ab
  • zufolge
  • zuliebe
  • bei
  • außer

Beispielsätze für Präpositionen, die den Dativ fordern:

  • Aus Neugier schaut er auf sein Handy.
  • Ab morgen beginnt der Sprachkurs.
  • Sie hat einen Fehler bei einer Aufgabe entdeckt.

Präpositionen, die den Akkusativ fordern:

  • ohne
  • per
  • durch
  • für
  • pro
  • bis
  • gegen
  • betreffend
  • um
  • ausgenommen

Beispielsätze für Präpositionen, die den Akkusativ fordern:

  • Für die Hausaufgaben brauche ich einen blauen Stift.
  • Die Aufgabe kann ich ohne mein Wörterbuch nicht lösen.
  • Um den Sprachkurs zu bestehen, muss sie viel lernen.

Präpositionen, die den Genitiv/Dativ fordern:

  • während
  • trotz
  • längs
  • laut
  • statt
  • dank
  • einschließlich
  • wegen
  • mittels

Welche der beiden Kasus du wählst, hängt nicht vom Inhalt ab (wie bei den Wechselpräpositionen). Du kannst dich dabei frei entscheiden, welcher Kasus dir lieber ist.

Beispielsätze für Präpositionen, die den Genitiv/Dativ fordern:

  • Dank des tollen Sprachkurses ist mein Deutsch schon viel besser. (Genitiv)
  • Dank dem tollen Sprachkurs ist mein Deutsch schon viel besser. (Dativ)
  • Laut des Mitschülers hat sie eine gute Aussprache. (Genitiv)
  • Laut dem Mitschüler hat sie eine gute Aussprache. (Dativ)

Wechselpräpositionen

Präpositionen, bei denen du dich zwischen dem Dativ oder Akkusativ entscheiden kannst, nennt man auch Präpositionen mit Wechselkasus oder Wechselpräpositionen. Du kannst dabei zwischen dem Dativ oder dem Akkusativ wählen.

Es gibt in der deutschen Sprache genau 9 Wechselpräpositionen für Dativ/Akkusativ:

  • neben
  • zwischen
  • an
  • in
  • unter
  • vor
  • hinter
  • über
  • auf

Welchen Kasus du verwenden musst, hängt davon ab, was du sagen möchtest.

Den Dativ verwendest du, wenn du über einen bestimmten Ort oder Zeitpunkt sprichst. Um die Bestimmung des Kasus (Dativ oder Akkusativ) herauszufinden, kannst du für den Dativ auch mit „wo?“ oder „wann?“ fragen. Oder du formulierst die Frage mit der Präposition und den dir bekannten Fragewörtern für den Dativ: Präposition + wem oder was?

Den Akkusativ verwendest du, wenn du über eine direktionale Richtung oder zeitliche Richtung sprichst. Um die Bestimmung des Kasus (Dativ oder Akkusativ) herauszufinden, kannst du für den Akkusativ auch mit „wohin?“ oder „bis wann?“ fragen. Oder du formulierst die Frage mit der Präposition und den dir bekannten Fragewörtern für den Akkusativ: Präposition + wen oder was?

Beispielsätze für Wechselpräpositionen:

  • Die Lehrkraft steht vor der Tafel.
    (Dativ → Wo?/ Vor wem oder was steht die Lehrkraft?)
  • An jedem Dienstag findet der Sprachkurs statt.
    (Dativ → Wann?/ An wem oder was findet der Sprachkurs statt?)
  • Das Buch ist unter den Tisch gefallen.
    (Akkusativ → Wohin?/Unter wen oder was ist das Buch gefallen?)
  • Die Lehrkraft schreibt bis morgen eine E-Mail an alle.
    (Akkusativ → Bis wann?/Bis wen oder was schreibt die Lehrkraft eine E-Mail?)

Wir helfen Dir gerne weiter!

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Wo steht die Präposition im Satz?

Außerdem kannst du Präpositionen nach ihrer Stellung im Satz einteilen. Generell kannst du dir merken: Die Präposition bezieht sich in der Regel immer auf ein Nomen. Deshalb steht sie entweder vor, nach oder um das Nomen herum.

Präpositionen lassen sich daher noch in vier Unterkategorien aufteilen: Präpositionen, Postpositionen, Zirkumpositionen und Ambipositionen. Üblicherweise werden aber alle einfach als Präposition bezeichnet.

1. Präposition: Das „prä-“ ist lateinisch und bedeutet „vor“. Das heißt, Präpositionen stehen in der Regel vor dem Nomen. Beispiele für vorangestellte Präpositionen: z.B. über, neben, auf, unter.

Beispielsätze für vorangestellte Präpositionen:

  • Das Buch befindet sich auf dem Tisch.
  • Das Buch ist unter den Tisch gefallen.

2. Postposition: Das „post-“ ist lateinisch und bedeutet „nach“. Das heißt, Postpositionen stehen in der Regel nach dem Nomen. Beispiele für Postpositionen: z.B. hinauf, halber, zuliebe, hinaus.

Beispielsätze für nachgestellte Präpositionen/Postpositionen:

  • Der Vollständigkeit halber schreibt sie das Tafelbild ab.
  • Die Treppe hinauf geht es zum Sprachkurs.

3. Zirkumposition: Zirkumpositionen bestehen in der Regel aus zwei Teilen, wovon einer vor und einer nach dem Nomen steht. Beispiele für Zirkumpositionen: z.B. um … herum, von … an, um … willen, auf … hinauf.

Beispielsätze für Zirkumpositionen:

  • Um die Sprachschule herum befindet sich ein Feld.
  • Um des lieben Friedens willen spricht die Lehrkraft mit den Schülern einzeln.

4. Ambiposition: Ambipositionen können entweder vor oder nach dem Nomen stehen. Beispiele für Ambipositionen: z.B. nach, wegen.

Beispielsätze für Ambipositionen:

  • Der Sprachkurs wird der Lehrkraft wegen zu einer anderen Uhrzeit stattfinden.
  • Der Sprachkurs wird wegen der Lehrkraft zu einer anderen Uhrzeit stattfinden.
  • Die Bücher sind nach ihrem Schwierigkeitsgrad geordnet.
  • Die Bücher sind ihrem Schwierigkeitsgrad nach geordnet.

Exkurs: Verschmelzung der Präposition mit dem Artikel

Die Verschmelzung von einer Präposition mit einem Artikel ist eine Besonderheit des Sprachwandels. Verschmilzt eine Präposition mit einem Artikel, entsteht eine neue Präposition. Du kannst dabei unterscheiden in Präpositionen, die standardsprachlich akzeptiert sind und Präpositionen, die du in der Regel nur in der Umgangssprache verwendest. Beispiele für solche Präpositionen, sind folgende: am, zum, im, beim, zur, vom, übers, aufm, aufn, übern, aufs, ins.

Dabei sind Präpositionen wie z.B. am, zum, im, beim, zur, vom in die Standardsprache übergegangen. Sie gelten also nicht mehr als umgangssprachlich und können schriftlich verwendet werden.

Andere Präpositionen wie z.B. übers, aufm, aufn, übern, aufs, ins gelten noch als umgangssprachlich und werden deshalb ausschließlich mündlich verwendet. Schriftlich werden sie als falsch angesehen. Deshalb ist schriftlich die ausgeschriebene Form notwendig:

PräpositionPräposition+Artikel
übersüber+das
übernüber+den
übermüber+dem
aufmauf+dem
aufnauf+den
aufsauf+das
insin+das

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Tipps und Zusammenfassung zum Thema Nomen
  1. Präpositionen werden auch Verhältniswörter genannt.
  2. Präpositionen können Verhältnisse zwischen unterschiedlichen Wörtern im Satz herstellen. Die Verhältnisse können temporaler (zeitlicher), lokaler (örtlicher), modaler (der Art und Weise) oder kausaler (die Gründe betreffend) Art sein. Es gibt außerdem noch Präpositionen, die dir von bestimmten Wörtern vorgegeben werden.
  3. Präpositionen sind nicht flektierbar: Das heißt, du kannst sie nicht verändern und sie bleiben immer in ihrer Ausgangsform stehen.
  4. Präpositionen fordern einen bestimmten Kasus von dir, den du verwenden sollst. Das nennt sich auch Kasusforderung. Das heißt, sie bestimmten den Kasus des Nomens, auf das sie sich beziehen.
  5. Präpositionen beziehen sich in der Regel immer auf ein Nomen. Deshalb stehen sie entweder vor, nach oder um das Nomen herum, auf das sie sich beziehen.

Übungen zu Präpositionen

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