Nomen (Substantive)

In diesem Artikel findest du wissenswerte Informationen zum Nomen. Wie erkennst du Nomen? Wie deklinierst du Nomen? Wie bildest du den Plural (Mehrzahl) von Nomen? Und was sind eigentlich zusammengesetzte Nomen? Zum Schluss findest du noch ein paar Übungen, um dein Wissen über Nomen zu vertiefen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Nomen?
Beispiele für Nomen
Deklination von Nomen
Substantivierung
Zusammengesetzte Nomen
Zusammenfassung
Übungen

Was sind Nomen und woran erkennst du Nomen?

Nomen werden auch Substantive, Hauptwörter oder Namenwörter genannt.

Sie werden immer groß geschrieben und werden in der Regel von einem bestimmten Artikel (der, die, das) begleitet. Nomen haben ein festgelegtes grammatisches Geschlecht (Genus): Femininum (weiblich), Maskulinum (männlich) oder Neutrum (sächlich). Das grammatische Geschlecht ist immer gleich und lässt sich nicht verändern.

Wichtig: Das grammatische Geschlecht wird vom biologischen Geschlecht unterschieden. So heißt es beispielweise “das Mädchen”, aber das grammatische Geschlecht ist Neutrum/sächlich, obwohl das biologische Geschlecht weiblich ist. Das grammatische Geschlecht von Nomen lernst du deshalb am besten auswendig.

Beispiele für Nomen

Konkrete Nomen (Lebewesen und Dinge, die du anfassen kannst):

  • Nomen sind alle Personennamen: z.B. Lisa, Felix, Anna
  • Personenbezeichnungen: z.B. die Lehrkraft, die Ärztin, der Bruder
  • Stoffnamen: z.B. das Silber, das Wasser, die Luft, das Porzellan
  • Gegenstände: z.B. der Tisch, das Auto, die Lampe
  • Lebensmittel:z.B. das Obst, das Gemüse, das Brot, die Marmelade, die Erdbeere, der Brokkoli
  • Pflanzen: z.B. der Baum, die Blume, das Blatt
  • Tiere: z.B. der Hund, die Katze, das Känguru
  • Länder: z.B. Deutschland, Türkei, Mexiko

Abstrakte Nomen/nicht-Gegenständliches (Dinge, die du nicht anfassen kannst):

  • Gefühle: z.B. die Liebe, die Wut, die Freude
  • Maße und Zeiteinheiten: z.B. der Meter, der Liter, die Stunde, die Minute, die Entfernung
  • Wissenschaften: z.B. die Geografie, die Grammatik, die Literatur, das Marketing, die Bildung
  • Eigenschaften: z.B. das Alter, die Höflichkeit, die Kälte, die Hitze
  • Vorgänge: z.B. Zubereitung, Erwärmung
  • Gedankenmodelle: z.B. die Demokratie, Bewusstsein, Reflektion

Substantivierte Verben und Adjektive
Substantivierte Verben und Adjektive stammen aus anderen Wortarten wie den Verben oder Adjektiven:

  • z.B. das Schreiben, das Singen, die Beste

Aber: Nicht alle Nomen gibt es auch im Plural (Mehrzahl). Einige abstrakte Nomen wie Liebe, Wut oder Hoffnung oder unbestimmte Mengen wie Wasser, Reis oder Mehl gibt es nur im Singular (Einzahl). Dafür gibt es ausgewählte Nomen ausschließlich im Plural wie z.B. Geschwister oder Alpen. Außerdem wird bei Personennamen normalerweise kein Artikel verwendet.

Deklination von Nomen

Nomen werden in der deutschen Sprache immer dekliniert. Sie werden also je nach Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ), Numerus (Singular, Plural) und Genus (Femininum, Maskulinum, Neutrum) verändert. Das Nomen steht in der Grundform immer im Nominativ. Die Grundform ist die Form, die du im Duden findest.

Deklinationsklassen von Nomen (Einzahl)

Es gibt 3 Deklinationsklassen von Nomen:

  1. die Deklination von Nomen im Femininum
  2. die starke Deklination
  3. die schwache Deklination

1. Deklinationsklasse: Deklination von Nomen im Femininum

Im Singular (Einzahl) ist die Deklination von Nomen im Femininum (also Nomen mit dem Artikel „die“) ganz einfach: Das Nomen verändert sich gar nicht und bleibt in der Grundform stehen. Dafür verändert sich der bestimmte Artikel je nach Kasus. Den Kasus kannst du also nur am Artikel erkennen, nicht am Nomen.

2. Deklinationsklasse: starke Deklination von Nomen

Im Singular (Einzahl) wird bei der starken Deklination von Nomen nur ein „-(e)s“ an den Genitiv angehangen. In den übrigen Kasus bleibt das Nomen unverändert in der Grundform stehen. Der bestimmte Artikel verändert sich trotzdem je nach Kasus. Den Kasus kannst du also nur am Artikel erkennen (außer im Genitiv), nicht am Nomen.

Zur starken Deklination gehören alle sächlichen Nomen (also Nomen mit dem Artikel „das“) und viele maskuline Nomen (also Nomen mit dem Artikel „der“).

Aber es gibt eine Ausnahme: „das Herz“ gehört nicht zur starken Deklination, sondern zur schwachen Deklination.

3. Deklinationsklasse: schwache Deklination von Nomen („n“-Deklination)

Die schwache Deklination von Nomen wird auch „n“-Deklination genannt. Im Singular (Einzahl) wird bei der schwachen Deklination jedes Nomen verändert (außer im Nominativ). Dabei wird an das Nomen die Endung „-en“ angehängt. Den Kasus kannst du nur am Artikel erkennen (außer im Nominativ).

Zur schwachen Deklination gehören die meisten maskulinen Nomen (also Nomen mit dem Artikel „der“), die Lebewesen benennen und auf Konsonanten enden (z.B. der Bär, der Mensch, der Prinz) oder auf „-e“ enden (z.B. der Bote, der Junge, der Pädagoge). Außerdem werden Wörter, die auf „-ant“, „-ent“ oder „-ist“ enden, schwach dekliniert (z.B. der Praktikant, der Lieferant, der Kommunist).


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Deklinationsklassen von Nomen (Mehrzahl)

Im Plural (Mehrzahl) wird nicht mehr zwischen starker, schwacher und der Deklination von Nomen im Femininum unterschieden. Es gibt stattdessen 5 unterschiedliche Pluralformen:

  1. Nullmarkierung (mit oder ohne Umlaut)
  2. Pluralmarkierung durch -e (mit oder ohne Umlaut)
  3. Pluralmarkierung durch -er (mit oder ohne Umlaut)
  4. Pluralmarkierung durch -en/-n
  5. Pluralmarkierung durch -s

1. Deklinationsklasse: Nullmarkierung (mit oder ohne Umlaut)

Bei der Nullmarkierung liegt das Nomen in der Grundform vor und wird in ein paar Ausnahmen nicht verändert. Lediglich der Artikel wird je nach Kasus verändert. Den Kasus kannst du also nur am Artikel erkennen, nicht am Nomen.

Viel häufiger liegt das Nomen bei der Nullmarkierung in der Grundform vor und wird nur im Dativ durch ein angehängtes „-n“ verändert. Das Nomen bleibt in den restlichen Kasus unverändert. Der Artikel wird wieder je nach Kasus verändert. Den Kasus kannst du auch hier (ausgenommen vom Dativ) nur am Artikel erkennen, nicht am Nomen. Außerdem bleibt der Umlaut „ä“ im Singular (Einzahl) auch im Plural (Mehrzahl) erhalten.

Außerdem zählen auch Nomen zur Nullmarkierung, bei denen im Plural (Mehrzahl) ein Umlaut gebildet wird. Im Dativ wird auch hier wieder das „-n“ angehängt. In dem oben stehenden Beispiel wurde der Vokal „u“ zum Umlaut „ü“. Der Artikel wird wieder je nach Kasus verändert. Den Kasus kannst du auch hier wieder nur am Artikel erkennen (ausgenommen vom Dativ), nicht am Nomen.

2. Deklinationsklasse: Pluralmarkierung durch -e (mit oder ohne Umlaut)

Der Plural (Mehrzahl) wird gebildet, indem ein „-e“ an das Nomen gehängt. Im Dativ wird „-en“ an das Nomen angefügt. Der Artikel verändert sich wieder je nach Kasus. Den Kasus kannst du auch wieder nur am Artikel erkennen (ausgenommen vom Dativ), nicht am Nomen.

Auch hier kann wieder ein Umlaut gebildet werden: Der Vokal „a“ wird zum Umlaut „ä“. Es wird wieder ein „-e“ an das Wort gehängt. Im Dativ ein „-en“ angefügt.

3. Deklinationsklasse: Pluralmarkierung durch -er (mit oder ohne Umlaut)

Diese Pluralmarkierung (Mehrzahl) wird gebildet, indem ein „-er“ an die Grundform gehängt wird. Im Dativ wird ein „-ern“ angefügt. Die Artikel werden je nach Kasus verändert. Den Kasus kannst du also (ausgenommen vom Dativ) nur am Artikel erkennen, nicht am Nomen.

Hier kannst du wieder sehen, dass ein Umlaut gebildet werden kann: Der Vokal „u“ zum Umlaut „ü“. Wieder wird ein „-er“ an das Wort angehängt und im Dativ wieder ein „-ern“.

4. Deklinationsklasse: Pluralmarkierung durch -en/-n (ohne Umlaut)

Hier wird der Plural (Mehrzahl) gebildet, indem an das Nomen ein „-en“ in jedem Kasus angehängt wird. Der Artikel verändert sich je nach Kasus. Den Kasus kannst du also wieder nur am Artikel ablesen, nicht am Nomen.

Hier kannst du erkennen, dass der Plural (Mehrzahl) durch ein angehängtes „-n“ in jedem Kasus gebildet wird. Der Artikel verändert sich wieder je nach Kasus. Den Kasus kannst du daher nur am Artikel ablesen, nicht am Nomen.

5. Deklinationsklasse: Pluralmarkierung durch -s (ohne Umlaut)

Der Plural (Mehrzahl) wird gebildet, indem ein „-s“ an das Nomen in jedem Kasus gehängt wird. Den Kasus kannst du auch hier wieder nur am Artikel ablesen, nicht am Nomen.

Wichtig: Die Pluralmarkierungen 1-3 sind mit bzw. ohne Umlaute möglich. Das heißt: Im Plural (Mehrzahl) kann ein Vokal zum Umlaut werden (z.B. die Mutter → die Mütter). Das ist bei den Pluralmarkierungen 4 und 5 nicht mehr so. Umlaute findest du nur, wenn sie auch in der Singular-Form (Einzahl), also in der Grundform, stehen (z.B. die Übung → die Übungen).

Tipps und Zusammenfassung zum Thema Nomen
  1. Nomen werden immer dekliniert. Sie werden also immer je nach Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ), Numerus (Singular, Plural) und Genus (Maskulinum, Femininum, Neutrum) verändert. Du kannst am Nomen immer erkennen, ob es beispielsweise eine oder mehrere Personen/ Gegenstände/ Tiere sind.
  2. Nomen werden immer groß geschrieben und in der Regel von einem festgelegten bestimmten Artikel (der, die, das) begleitet.
  3. Es gibt einige Nomen, die nicht von einem bestimmten Artikel begleitet werden. Darunter fallen z.B. Personennamen, einige Länder und unbestimmte Mengen.
  4. Im Singular (Einzahl) gibt es 3 Deklinationsklassen für Nomen: starke, schwache und die Deklinationsklasse für Nomen im Femininum.
  5. Im Plural (Mehrzahl) gibt es 5 Pluralmarkierungen für Nomen: Nullmarkierung, Pluralmarkierung durch „-e“, Pluralmarkierung durch „-er“, Pluralmarkierung durch „-en“/„-n“, Pluralmarkierung durch „-s“.

Substantivierung

Einige Nomen stammen aus anderen Wortarten wie den Verben oder den Adjektiven. Diese sind zu Nomen geworden. Wenn also andere Wortarten zu einem Nomen werden, nennt man das Substantivierung oder Nominalisierung.

  • Beispiele für substantivierte Verben: das Gähnen, das Singen, das Reisen, das Rechnen, das Schreiben
  • Beispiele für substantivierte Adjektive: das Rot, das Blau, die Beste, die Klügste, der Schnellste

Substantivierte Verben und Adjektive werden wie Nomen behandelt: Sie haben einen Artikel, ein festes grammatisches Geschlecht, werden groß geschrieben und können je nach Kasus dekliniert werden. Substantivierte Verben und Adjektive verlieren aber die Eigenschaften ihrer ursprünglichen Wortart: „Das Schreiben“ stammt von dem Verb „schreiben“ und kann aber als Nomen nicht mehr konjugiert werden: „Das Schreibte“ oder „das werde Schreiben“ ist grammatikalisch falsch. Genau wie „das Rot“ vom Adjektiv „rot“ stammt und deshalb nicht mehr gesteigert (kompariert) werden kann: „Das Roter“ ist somit grammatikalisch falsch.

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Zusammengesetzte Nomen (Determinativkompositum)

Es gibt einige Nomen, die bestehen in der Regel aus zwei oder auch mehr Nomen. Diese Nomen nennt man auch zusammengesetzte Nomen oder Determinativkompositum. Determinativkompositum leitet sich von der Methode Komposition ab. Das ist eine Wortbildungsmethode.

Beispiele für zusammengesetzte Nomen

  • Das Nomen „das Vokabeltraining“ besteht also aus den beiden Nomen „die Vokabel“ + „das Training“.
  • Das Nomen „die Kursnummer“ besteht also aus den beiden Nomen „der Kurs“ + „die Nummer“.
  • Das Nomen „die Hausaufgaben“ besteht also aus den beiden Nomen „das Haus“ + „die Aufgabe“.

Ein Nomen kann nur einen Artikel haben. Der Artikel für das zusammengesetzte Nomen ist deshalb immer der Artikel vom 2. Nomen. Der Artikel vom 1. Nomen entfällt. Besteht das zusammengesetzte Nomen aus mehr als 2 Nomen, nimmst du den Artikel immer von dem letzten Nomen. Das Nomen am Ende gibt also immer den Artikel vor und ersetzt alle anderen Artikel. Beachte auch, dass das zusammengesetzte Nomen nur am Wortanfang groß geschrieben wird.

Tipp: Du weißt nicht, welchen Artikel du für ein zusammengesetztes Nomen verwendest? Such nach dem letzten Nomen am Wortende und wähle den Artikel dieses Nomens.

Manchmal kann in einem zusammengesetzten Nomen zwischen den beiden Nomen ein sogenanntes Fugenelement stehen. Das Fugenelement hat keine inhaltliche Bedeutung. Es ist lediglich ein zusätzlicher Buchstabe und erleichtert die Aussprache. Das häufigste Fugenelement ist: „-s“.

Beispiele für zusammengesetzte Nomen mit dem Fugenelement „-s“:

  • Das zusammengesetzte Nomen „die Prüfungsvorbereitung“ besteht aus den beiden Nomen „die Prüfung“ + Fugenelement „s“ + die „Vorbereitung“.
  • Das zusammengesetzte Nomen „das Übungsbuch“ besteht aus den beiden Nomen „die Übung“ + Fugenelement „s“ + „das Buch“.
  • Das zusammengesetzte Nomen „der Übungssatz“ besteht aus den beiden Nomen „die Übung“ + Fugenelement „s“ + „der Satz“.

Beispiele für weitere Fugenelemente:

Weitere Fugenelemente sind also:

  • „-er“
  • „-e“
  • „-es“
  • „-n“
  • „-en“
  • „-ens“

Wichtig: Bei einigen Nomen sieht das Fugenelement so aus wie der Plural (Mehrzahl) des Nomens wie z.B. bei „Kindergarten“ oder das Fugenelement sieht so aus wie die Genitivendung eines Nomens wie z.B. bei „Herzenswunsch“. Zusammengesetzte Nomen werden aber immer in der Grundform zusammengesetzt. Das Fugenelement hat somit keine grammatische Bedeutung.


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