Komposita – zusammengesetzte Wörter

In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über Komposita. Was sind zusammengesetzte Nomen? Was ist ein Determinativkompositum? Was ist ein Kopulativkompositum? Und wie bilde ich selbst eigentlich zusammengesetzte Wörter? Zum Schluss findest du noch ein paar Übungen, um dein Wissen zu testen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Komposita?
Fugenelement
Zusammengesetzte Nomen
Zusammengesetzte Adjektive
Kopulativkompositum
Wie bilde ich ein zusammengesetztes Nomen?
Zusammenfassung
Übungen

Was sind Komposita?

Die Komposition ist eine Methode, um neue Wörter zu bilden. Du kennst sie bereits von den zusammengesetzten Nomen und den zusammengesetzten Adjektiven. Bei der Komposition werden in der Regel zwei (manchmal auch drei) Wörter in der Grundform zu einem neuen Wort zusammengefügt. Die zusammengesetzten Wörter werden im Singular (Einzahl) Kompositum und im Plural (Mehrzahl) Komposita genannt.

Beispiele für Komposita sind:

  • zusammengesetzte Nomen (Determinativkomposita): z.B. Vokabeltraining, Hausaufgabe, Bienenschwarm
  • zusammengesetzte Adjektive: z.B. arbeitsintensiv, kinderfreundlich, schreibfaul
  • Kopulativkomposita: z.B. süß-sauer, schwarz-weiß

Fugenelement

In Komposita findest du häufig ein Fugenelement. Das Fugenelement steht in der sogenannten Fuge: Diese ist genau zwischen den beiden Wörtern, die zusammengesetzt werden. Das Fugenelement hat keine inhaltliche Bedeutung. Es ist nur ein zusätzlicher Buchstabe und kann die Aussprache erleichtern.

Beispiele für Fugenelemente:

  • „-s“
  • „-er“
  • „-e“
  • „-es“
  • „-n“
  • „-en“
  • „-ens“

Das häufigste Fugenelement in der deutschen Sprache ist: „-s“. Es wird auch als Fugen -s bezeichnet.

Beispiele für Komposita mit dem Fugenelement „-s“ (Fugen -s):

Weitere Beispiele für Fugenelemente:

Ganz wichtig: Verwechsle das Fugenelement nicht mit dem Plural oder der Genitivendung. Das Kompositum setzt sich aus zwei Wörtern in der Grundform zusammen. Das heißt, das Fugenelement kann aussehen wie der Plural (Mehrzahl) wie z.B. bei „Kindergarten“ oder es kann so aussehen wie die Genitivendung wie z.B. bei „herzensgut“.

Wenn du noch mehr über Fugenelemente wissen möchtest, klicke hier.

Zusammengesetzte Nomen (Determinativkompositum)

Es gibt einige Nomen, die aus zwei oder mehr Nomen zusammengesetzt sind. Bei diesen zusammengesetzten Nomen handelt es sich in der Regel um Determinativkomposita.

Beim Determinativkompositum gibt es immer ein Nomen, das das andere näher bestimmt (determiniert): Das 1. Nomen bestimmt immer das 2. Nomen näher. Das 2. Nomen wird deshalb auch als Kopf bezeichnet. Es ist auch das Nomen, das ganz rechts steht. Deshalb gilt auch: Der Artikel des 2. Nomens ist der Artikel des Kompositums.

Beispiele für Determinativkomposita:

  • das Vokabeltraining
  • der Bienenschwarm
  • die Hausaufgabe

Wenn du mehr über zusammengesetzte Nomen wissen möchtest, klicke hier.


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Zusammengesetzte Adjektive

Es gibt einige Adjektive, die aus mehreren Wörtern zusammengesetzt sind. Solche Adjektive nennt man zusammengesetzte Adjektive. Zusammengesetzte Adjektive können aus Wörtern unterschiedlicher Wortarten bestehen. In der Regel wird durch die Zusammensetzung (Komposition) ein komplett neues Wort mit einer eigenen Bedeutung geschaffen.

Beispiele für zusammengesetzte Adjektive:

  • arbeitsintensiv
  • kinderfreundlich
  • schreibfaul

Wenn du mehr über zusammengesetzte Adjektive wissen möchtest, klicke hier.

Komparation (Steigerung) von zusammengesetzten Adjektiven

Zusammengesetzte Adjektive sind reguläre Adjektive, auch, wenn eins der beiden Wörter ursprünglich kein Adjektiv ist. Deshalb werden zusammengesetzte Adjektive dekliniert und damit auch kompariert, also gesteigert. Es gibt drei Steigerungsformen: Positiv, Komparativ, Superlativ.

Die Steigerung (Komparation) von zusammengesetzten Adjektiven funktioniert genau wie die Steigerung von regulären Adjektiven:

Wenn du mehr über die Steigerung (Komparation) von Adjektiven wissen möchtest, klicke hier.

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Kopulativkompositum

Das Kopulativkompositum besteht in der Regel aus zwei Wörtern, die gleichwertig zu der Bedeutung beitragen. Am häufigsten findest du Kopulativkomposita bei den Adjektiven. Sie werden in der Regel mit einem Bindestrich geschrieben. Du erkennst sie daran, dass du den Bindestrich durch ein „und“ ersetzen könntest.

Meistens findest du Kopulativkomposita, wenn es um Eigenschaften geht (z.B. Länderflaggen, Farben oder Geschmäcker): z.B.

  • blau-weiß (blau und weiß)
  • schwarz-gelb (schwarz und gelb)
  • grün-rot (grün und rot)
  • schwarz-rot-gold (schwarz und rot und gold)
  • schwarz-weiß (schwarz und weiß)
  • süß-sauer (süß und sauer)
  • deutsch-französisch (deutsch und französisch)

Wichtig: Kopulativkomposita, die Eigenschaften beschreiben, sind Adjektive. Sie können daher dekliniert und damit auch gesteigert (kompariert) werden. Außerdem können sie attributiv, prädikativ oder adverbial gebraucht werden. Dabei wird lediglich das letzte Adjektiv verändert (also flektiert). Alle restlichen Adjektive des Kompositums bleiben in der Grundform erhalten.

Beispiele für die Deklination von Kopulativkomposita:

  1. Schalke hat eine blau-weiße Flagge. (attributiv)
  2. Die Flagge ist blau-weiß. (prädikativ)
  3. Die Flagge leuchtet blau-weiß. (adverbial)
  4. blau-weiß / blau-weißer / am blau-weißesten (Positiv, Komparativ, Superlativ)

Achtung: Kopulativkomposita kannst du auch zusammen schreiben. Geläufiger sind sie allerdings mit Bindestrich.

Wie bilde ich ein zusammengesetztes Nomen (Kompositum)?

Wie du bereits weißt, gibt es eine ganze Reihe an Komposita, die ganz normale Wörter in der deutschen Sprache sind. Du musst diese also nicht selbst bilden, weil es sie schon gibt.

Du kannst aber ein Kompositum bilden, wenn du das Wort für beispielsweise einen Gegenstand nicht kennst oder es womöglich keine offizielle Bezeichnung gibt. Bildest du das Kompositum selbst, besteht dieses in der Regel aus mindestens einem Nomen. Die unterschiedlichen Wörter reihst du mit einem Bindestrich aneinander. Das wichtigste Nomen bildet dabei den Kopf und steht also an letzter Stelle. Davor stehen die restlichen Wörter, die das letzte Nomen näher beschreiben.

Beachte: Ist das letzte Wort im Kompositum ein Nomen, ist das gesamte Kompositum ein Nomen und braucht daher einen Artikel. Der Artikel wird dabei von dem letzten Nomen für das gesamte Kompositum übernommen.

Beispiele für selbstgebildete Komposita:

  • die Augenmakeup-Entferner-Pads
  • die Tafelkreide-Halterung
  • die 5-Sterne-Bewertung

Wichtig: Da nicht nur du, sondern auch andere Personen Komposita selbst bilden können, kann es sein, dass zwei Personen das gleiche Kompositum bilden, es allerdings unterschiedliche Schreibweisen gibt:

die Augenmakeup-Entferner-Pads / die Augenmakeup-Entfernerpads / die Augen-Makeup-Entferner-Pads / die Augen-Makeup-Entfernerpads / die Augen-Make-Up-Entfernerpads/ die Augen-Make-Up-Entferner-Pads/ die Augen-Make-up-Entferner-Pads/ die Augen-Make-up-Entferner-Pads

Du kannst auch Komposita selbst bilden, die beispielsweise einen ganz speziellen Gegenstand bezeichnen. Dann bildest du ein Determinativkompositum. Du findest diese selbstgebildeten Determinativkomposita eher seltener im standardsprachlichen Gebrauch und häufiger in der Umgangssprache.

Selbstgebildete Determinativkomposita bestehen in der Regel aus mehr als zwei Nomen. Als Determinativkompositum wird das zusammengesetzte Nomen zusammen geschrieben und das letzte Nomen (also der Kopf) gibt den Artikel vor. Dabei kann mit jedem zusätzlichen Nomen auch ein Fugenelement hinzutreten:

  • die Schublade
  • der Schublade│n│griff (= Das ist der Griff einer Schublade)
  • die Schublade│n│griff│farbe (= Das ist die Farbe des Griffs einer Schublade)
  • die Schublade│n│griff│farb│nummer (= Das ist die Nummer der Farbe des Griffs einer Schublade)
  • das Schublade│n│griff│farb│nummer│n│etikett (= Das ist das Etikett der Nummer der Farbe des Griffs einer Schublade)
  • der Schublade│n│griff│farb│nummer│n│etikett│s│kleber (= Das ist der Kleber, mit dem das Etikett der Nummer der Farbe des Griffs einer Schublade geklebt wird)

Deklination von zusammengesetzten Nomen

Zusammengesetzte Nomen werden wie reguläre Nomen dekliniert, selbst wenn du diese selbst gebildet hast. Wie du weißt, ist der Artikel des letzten Nomens ausschlaggebend: Das ist der Artikel für das gesamte zusammengesetzte Nomen. Bei der Deklination wird entsprechend nur das letzte Nomen verändert. Wie du Nomen deklinierst, kannst du hier nachlesen.

Tipps und Zusammenfassung zum Thema Nomen
  1. Die Komposition ist eine Methode, um neue Wörter zu bilden. Dabei werden mindestens zwei Wörter zusammengefügt. Das zusammengesetzte Wort heißt Kompositum.
  2. Meistens sind Komposita zusammengesetzte Nomen oder auch zusammengesetzte Adjektive.
  3. Das Fugenelement steht zwischen den Wörtern und hat keine inhaltliche Bedeutung.
  4. Bei einem Determinativkompositum bestimmt das 1. Nomen das 2. Nomen näher.
  5. Bei einem Kopulativkompositum tragen beide Wörter gleichwertig zur Bedeutung bei.

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Übungen zu Komposita

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