Die 4 Fälle (Kasus): Nominativ, Genitiv, Dativ & Akkusativ

Im folgenden Artikel erfährst du alles Wissenswerte über den Kasus bzw. die 4 Fälle. Welche 4 Fälle gibt es? Wie bestimmst du den Kasus? Zum Schluss findest du außerdem Übungen, um dein Wissen zu vertiefen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind die 4 Fälle?
Nominativ (Wer-Fall)
Genitiv (Wessen-Fall)
Dativ (Wem-Fall)
Akkusativ (Wen-Fall)
Zusammenfassung
Übungen

Was sind die 4 Fälle (Kasus)?

In der deutschen Sprache haben wir ein Kasussystem. Das wird auch die 4 Fälle genannt. Es gibt 4 Kasus: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.

Wofür gibt es den Kasus eigentlich?
Der Kasus zeigt dir, welche Wörter bzw. Satzteile zusammengehören. Die Satzstellung in der deutschen Sprache ist nicht so streng festgelegt wie in einigen anderen Sprachen. Damit man Satzteile im Satz verschieben kann und die Satzbedeutung nicht verändert wird, braucht man den Kasus. Alles, was zusammen gehört, steht daher im selben Kasus.

Beispiel:

  1. Der Schüler isst den Apfel.
  2. Den Apfel isst der Schüler.

An den beiden Beispielsätzen kannst du erkennen: Egal wie der Satz umgestellt wird, der Schüler isst den Apfel. „Der Schüler“ steht nämlich im Nominativ und „den Apfel“ steht im Akkusativ. Die Sätze sind also bedeutungsgleich.

  • The student eats the apple. (dt.: Der Schüler isst den Apfel.)
  • The apple eats the student. (dt.: Der Apfel isst den Schüler.)

In der englischen Sprache gibt es keinen Kasus und deshalb eine festgelegte Satzstellung. So bleibt die Satzbedeutung immer gleich. Wie du siehst: der erste englische Satz ist bedeutungsgleich mit den beiden deutschen Sätzen: Der Schüler isst den Apfel. Im zweiten englischen Satz verändert sich aber die Bedeutung, weil wir die Satzteile vertauscht haben: Der Satz heißt, dass der Schüler von dem Apfel gegessen wird. Die Sätze sind in der englischen Sprache also nicht bedeutungsgleich, weil es keinen Kasus gibt.

Deshalb ist der Kasus im Deutschen und vor allem die Wahl des richtigen Kasus sehr wichtig, damit deine Sätze verständlich sind und du die korrekte Satzbedeutung formulierst.


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Nominativ (Wer-Fall)

Der Nominativ ist der 1. Fall. Du fragst danach mit: Wer oder was? Das Nomen steht in der Grundform immer im Nominativ. Die Grundform ist die Form, die du im Duden findest. Der Nominativ ist außerdem wichtig, wenn wir uns die unterschiedlichen Satzglieder anschauen. Das Subjekt im Satz steht nämlich immer im Nominativ.

Beispiele für den Nominativ:

  1. Er bedarf eines guten Sprachkurses. -> Wer oder was bedarf eines guten Sprachkurses? Er. (Nominativ) 
  2. Zum Geburtstag schenkt Lisa der Mitschülerin einen Stift. → Wer oder was schenkt der Mitschülerin zum Geburtstag einen Stift? Lisa. (Nominativ)
  3. Der Schüler isst den Apfel. → Wer oder was isst den Apfel? Der Schüler. (Nominativ)
  4. Die Schülerinnen mögen die Sprachkurse. → Wer oder was mag die Sprachkurse? Die Schülerinnen. (Nominativ)

Wie du siehst, kannst du den Nominativ an der Nominativendung der Nomen und am Artikel erkennen, der sich verändert. Wenn du mehr über die Deklination von Nomen im Nominativ wissen möchtest, klicke hier.

Genitiv (Wessen-Fall)

Der Genitiv ist der 2. Fall. Er zeigt dir Zugehörigkeiten an. Das heißt, du verwendest den Genitiv, wenn du sagen möchtest, wem etwas gehört. Du fragst nach dem Genitiv daher mit: Wessen?

Beispiele für den Genitiv:

  1. Er bedarf eines guten Sprachkurses. -> Wessen bedarf er? Eines guten Sprachkurses. (Genitivobjekt) 
  2. Wir gedenken seiner. -> Wessen gedenken wir? Seiner. (Genitivobjekt) 
  3. Du erinnertest dich ihrer. -> Wessen erinnertest du dich? Ihrer. (Genitivobjekt) 

Wie du siehst, kannst du den Genitiv an der Genitivendung der Nomen und am Artikel erkennen, der sich verändert. Klicke hier, wenn du mehr über die Deklination von Nomen im Genitiv wissen möchtest.

Interessant: Der Genitiv wird mündlich in der Umgangssprache immer weniger verwendet, weil man ihn oft durch den Dativ ersetzen kann. Standardsprachlich korrekt ist allerdings der Genitiv, weshalb du diesen öfter im schriftlichen Deutsch findest.

Ein Beispiel:

  • Die Schülerin ist sich ihres Erfolgs bewusst. (Genitiv) 
  • Die Schülerin ist sich ihrem Erfolg bewusst. (Dativ) 

Wie du siehst, sind die beiden Sätze bedeutungsgleich, aber im ersten Satz steht das Nomen „ihres Erfolgs“ im Genitiv und im zweiten Satz steht das Nomen „ihrem Erfolg“ im Dativ.

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Dativ (Wem-Fall)

Der Dativ ist der 3. Fall. Der Dativ ist wichtig, wenn wir uns die unterschiedlichen Satzglieder anschauen. Im Dativ steht nämlich das indirekte Objekt , weil dieser sich auf eine Person oder eine Sache bezieht, die indirekt an einem Vorgang beteiligt sind. Du fragst nach dem Dativ mit: Wem oder was?

Beispiele für den Dativ:

  1. Zum Geburtstag schenkt Lisa der Mitschülerin einen Stift. → Wem oder was schenkt Lisa einen Stift zum Geburtstag? Der Mitschülerin. (Dativ)
  2. Die Lehrerin hilft den Schülern bei der Aufgabe. → Wem oder was hilft die Lehrerin bei der Aufgabe? Den Schülern. (Dativ)
  3. Sie gibt dem Sprachkurs eine gute Bewertung. → Wem oder was gibt sie eine gute Bewertung? Dem Sprachkurs. (Dativ)

Wie du siehst, kannst du den Dativ an der Dativendung der Nomen und am Artikel erkennen, der sich verändert. Wenn du mehr über die Deklination von Nomen im Dativ wissen möchtest, klicke hier.

Akkusativ (Wen-Fall)

Der Akkusativ ist der 4. Fall. Der Akkusativ ist wichtig, wenn wir uns die unterschiedlichen Satzglieder anschauen, denn das direkte Objekt steht meistens im Akkusativ. Das heißt, der Akkusativ bezieht sich in der Regel auf eine Person oder eine Sache, die direkt an einem Vorgang beteiligt sind. Du fragst nach dem Akkusativ mit: Wen oder was?

Beispiele für den Akkusativ:

  1. Der Schüler isst den Apfel. → Wen oder was isst der Schüler? Den Apfel. (Akkusativ)
  2. Die Schülerinnen mögen die Sprachkurse. → Wen oder was mögen die Schülerinnen? Die Sprachkurse. (Akkusativ)
  3. Zum Geburtstag schenkt Lisa der Mitschülerin einen Stift. → Wen oder was schenkt Lisa der Mitschülerin zum Geburtstag? Einen Stift. (Akkusativ)

Du kannst den Akkusativ an der Akkusativendung der Nomen und am Artikel erkennen, der sich verändert. Wenn du mehr über die Deklination von Nomen im Akkusativ wissen möchtest, klicke hier.

Tipps und Zusammenfassung zum Thema Nomen
  1. Es gibt 4 Kasus bzw. 4 Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.
  2. Der Kasus zeigt dir, welche Wörter zusammengehören. Alles, was zusammengehört, steht deshalb im selben Kasus.
  3. Den Nominativ erfragst du mit: Wer oder was?
  4. Den Genitiv erfragst du mit: Wessen?
  5. Den Dativ erfragst du mit: Wem oder was?
  6. Den Akkusativ erfragst du mit: Wen oder was?

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Übungen zu den 4 Fällen: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ

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