Die 10 Wortarten und wie Sie Wortarten richtig bestimmen

Die 10 Wortarten und wie Sie Wortarten richtig bestimmen

20. Oktober 2023

In der deutschen Sprache ist die Zuordnung von Wörtern zu spezifischen Wortarten ein wesentlicher Bestandteil, um ein besseres Verständnis für die Sprache zu entwickeln und korrekte Sätze zu konstruieren. Ein Satz, in dem die Wortarten nicht korrekt verwendet werden, kann leicht zu Missverständnissen führen.

Wir zeigen wir Ihnen die 10 Wortarten und erklären Ihnen wie Sie Wortarten bestimmen und richtig anwenden können, um die deutsche Grammatik richtig anwenden zu können.


Welche Wortarten gibt es?

Bevor wir loslegen, werfen wir einen Blick auf die Grundlagen. Was sind eigentlich Wortarten und welche Wortarten gibt es? Ganz einfach gesagt: Wortarten sind die verschiedenen Kategorien, in die Wörter eingeteilt werden können. Sie helfen uns, die Funktion eines Wortes im Satz zu verstehen. Denken Sie an sie als die Bausteine, aus denen Sätze gemacht sind.

In der deutschen Sprache gibt es genau zehn Wortarten, in die Sie die verschiedenen Wörter einteilen können.

Zu den 10 Wortarten gehören Nomen, Artikel, Verben, Adjektive, Pronomen, Adverbien, Präpositionen, Numeralien, Konjunktionen und Interjektionen


1. Nomen

Nomen werden auch Substantive, Hauptwörter oder Namenwörter genannt. Mit ihnen bezeichnest du Dinge, Personen oder Orte. Nomen werden dabei immer großgeschrieben und stehen in den meisten Fällen mit einem Artikel zusammen.

Beispiele für Nomen:

  • Auto
  • Haus
  • Ball

Im Deutschen können Nomen konkret oder abstrakt sein. Das bedeutet, dass sie entweder materiell oder immateriell sind. Der Unterschied der Nomen liegt in der Wahrnehmung mit Ihren Sinnen – also inwiefern Sie die Nomen sehen, hören, riechen, schmecken oder fühlen können.

Konkrete Nomen sind materiell, was bedeutet, dass Sie die Dinge oder Personen zum Beispiel sehen oder anfassen können. Abstrakte Nomen sind immateriell, was bedeutet, dass Sie die Dinge nicht mit Ihren Sinnen wahrnehmen, sehen oder anfassen können.

Beispiele für konkrete Nomen:

  • Bild
  • Apfel
  • Stift

Beispiele für abstrakte Nomen:

  • Frieden
  • Ruhe
  • Schlaf

2. Artikel

Artikel werden auch als Begleiter bezeichnet, da sie vor dem Nomen (Substantive, Hauptwörter, Namenwörter) stehen und dieses dadurch „begleiten“. Mit einem Artikel können Sie zeigen, ob ein Nomen bestimmt oder unbestimmt ist und helfen dabei, das Geschlecht und die Anzahl des Nomens zu bestimmen.

Zu den bestimmten Artikeln gehören:

  • der
  • die
  • das

Zu den unbestimmten Artikel gehören:

  • ein
  • eine

3. Verben

Verben werden auch Tuwörter oder Tätigkeitswörter genannt, da sie ausdrücken, was jemand oder etwas in einer Situation macht. Sie geben Ihnen somit Informationen darüber, was in einer Handlung geschieht und bestimmen gleichzeitig die Zeitform der Aktion. Verben werden kleingeschrieben und beziehen sich in der Regel direkt auf das Nomen.

Beispiele für Verben:

  • laufen
  • lernen
  • arbeiten
  • mögen

Beispiele für Verben in einem Satz:

  • Sie liest ein Buch.
  • Wir kaufen das T-Shirt.
  • Ich gehe zur Arbeit.  
  • Er spricht mit dem Lehrer.

4. Adjektive

Adjektive werden auch Eigenschaftswörter oder Wiewörter genannt, weil sie eine Eigenschaft angeben. Sie beschreiben somit die Nomen (Substantive, Hauptwörter, Namenwörter) genauer und helfen dabei, die Nomen zu präzisieren. Das bedeutet, das Adjektive ausdrücken, wie etwas ist. Adjektive werden dabei immer klein geschrieben.

Beispiele für Adjektive:

  • interessant
  • schnell
  • klein

Beispiele für Adjektive in einem Satz:

  • Die Schuhe sind teuer.
  • Ich bin groß.
  • Das Auto ist schnell.

Die meisten Adjektive lassen sich steigern, wodurch sie drei Steigerungsformen annehmen können: die Grundform (auch Positiv genannt), den Komparativ und den Superlativ.

Der Komparativ wird benutzt, um etwas miteinander zu vergleichen. Daher wird dem Adjektiv im Komparativ die Endung -er angehängt.

Beispiele für den Komparativ:

  • Meine Schwester ist jünger als ich.
  • Ein Auto ist kleiner als ein Bus.

Der Superlativ ist die höchste Steigerungsform, wodurch eine Person, ein Objekt oder eine Situation die höchstmögliche Eigenschaft im Vergleich zu anderen Personen, Objekten oder Situationen hat. Der Superlativ wird daher mit der Endung -st(en) gebildet.

Beispiele für den Superlativ:

  • Mein Bruder ist am ältesten.
  • Das ist das schnellste Auto.  

Der Komparativ wird benutzt, um etwas miteinander zu vergleichen und wird mit der Endung -er gebildet.

Beispiele für den Komparativ:

  • Meine Schwester ist jünger als ich.
  • Ein Auto ist kleiner als ein Bus.

Der Superlativ gilt als höchste Steigerungsform und wird mit der Endung -st(en) gebildet.

Beispiele für den Superlativ:

  • Mein Bruder ist am ältesten.
  • Das ist das schnellste Auto.  

5. Pronomen

Pronomen werden auch Fürwörter genannt, weil sie Nomen ersetzen können und dadurch für ein Nomen stehen können. Sie können das Nomen näher bestimmen und verhindern die ständige Wiederholung desselben Nomens. Pronomen werden dabei kleingeschrieben.

Zu den Pronomen gehören unter anderem:

  • ich, du, er, sie, es
  • dieser/diesen, meine/meiner

Beispiele für Pronomen in einem Satz:

  • Mein Bruder geht in die Schule. Er hat sein Buch vergessen.
  • Maria geht gerne zur Arbeit. Sie ist von montags – freitags da.

6. Adverbien

Adverbien sind sogenannte Umstandswörter, da sie beschreiben, unter welchen Umständen etwas passiert. Sie beschreiben somit Nomen, Verben oder Adjektive noch genauer und geben Informationen darüber, wie, wann oder wo etwas passiert. Sie werden dabei immer klein geschrieben.

Beispiele für Adverbien:

  • bald
  • dort
  • gestern
  • heute

Beispiele für Adverbien in einem Satz:

  • Heute ist mein erster Tag in dem neuen Sprachkurs.
  • Das Auto dort gehört meinem Vater.

7. Konjunktionen

Konjunktionen werden auch Bindewörter genannt, weil sie Wörter, Sätze oder Satzteile miteinander verbinden. Mit Konjunktionen können Sie eine inhaltliche Beziehung zwischen einzelnen Wörtern, Sätzen oder Satzteilen herstellen. Konjunktionen werden immer klein geschrieben.

Beispiele für Konjunktionen:

  • und
  • weil
  • aber

Beispiele für Konjunktionen in einem Satz:

  • Meine Mutter kam und mein Vater ging.
  • Damit ich nicht zu spät komme, renne ich.
  • Ich mag Kaffee, aber er trinkt lieber Tee

8. Präpositionen

Präpositionen zeigen an, wie Wörter im Satz zueinander stehen und werden deshalb auch Verhältniswörter genannt. Sie helfen Ihnen dabei, Orts- und Zeitbeziehungen zwischen zwei Wörtern darzustellen und werden immer klein geschrieben.

Beispiele für Präpositionen:

  • unter
  • gegenüber
  • durch

Beispiele für Konjunktionen in einem Satz:

  • Der Eingang ist hinter dem Haus.
  • Ich gehe durch die Tür.
  • Das Buch liegt auf dem Tisch.

9. Interjektionen

Interjektionen werden auch Ausrufewörter oder Empfindungswörter genannt, da Sie mit ihnen Gefühle, Stimmungen, Ausrufe und Empfindungen ausdrücken können. Interjektionen werden häufig in emotionalen Situationen verwendet, können aber auch für Aufforderungen verwendet werden.

Beispiele für Interjektionen:

  • Oh
  • Juhu
  • Aua

Beispiele für Interjektionen in einem Satz:

  • Aua, ich bin hingefallen.
  • Juhu, ich habe meinen Sprachkurs abgeschlossen!
  • Oh nein, ich habe mein Buch vergessen!

10. Numeralien

Numeralien werden auch als Zahlwörter bezeichnet, weil sie die Anzahl, die Reihenfolge oder die Menge von Dingen in Zahlen ausdrücken. Zu den Numeralien gehören Zahlen wie "eins", "drei" oder "zehn".

Beispiele für Numeralien in einem Satz:

  • Ich habe zehn Euro dabei.
  • In meinem Kurs sind fünf Teilnehmer.
  • Er hat zwei Haustiere.

Wie bestimme ich die richtigen Wortarten?

Da Sie die Wortarten nun kennen, möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie mühelos die richtigen Wortarten in einem Satz erkennen und bestimmen können. Hier sind ein paar einfache Schritte:

1. Lesen Sie den Satz aufmerksam
Lesen Sie den Satz langsam durch und achten Sie darauf, welche Wörter Ihnen ins Auge springen. Achten Sie dabei zum Beispiel auf die Groß- und Kleinschreibung oder die Wortendung.

2. Fragen Sie nach der Funktion
Stellen Sie sich die Frage, welche Rolle jedes Wort im Satz spielt. Ist es ein Hauptwort? Eine Handlung? Eine Beschreibung?

3. Üben Sie mit Beispielen 
Nutzen Sie Beispielsätze, um Ihr Verständnis zu vertiefen. Schreiben Sie selbst Sätze und versuchen Sie, die Wortarten zu bestimmen oder nutzen Sie Quizze und Tests, um die Wortarten zu üben.

Welche Übungen gibt es zum Wortarten bestimmen?

Um Ihr Wissen zu den verschiedenen Wortarten zu vertiefen, können Sie vielfältige Übungen durchführen. Hier sind einige Tipps, wie Sie das Wortarten bestimmen üben können:

  • Satzpuzzle
    Zerlegen Sie Sätze in ihre Wortarten und setzen Sie sie wieder zusammen.
  • Wortarten-Rätsel
    Lösen Sie Kreuzworträtsel oder Wortgitter, bei denen Sie die richtigen Wortarten eintragen müssen.
  • Satzanalyse
    Analysieren Sie Texte und versuchen Sie, die Wortarten in den Sätzen zu bestimmen.
  • Online-Übungen
    Es gibt viele kostenlose Online-Übungen und Quizze, die Ihnen dabei helfen, Ihr Wissen zu testen und zu festigen.
  • Grammatikkurse
    Viele Anfänger-Deutschkurse behandeln die Grundlagen der deutschen Grammatik, darunter auch die 10 Wortarten und das Wortarten bestimmen. Überlegen Sie, ob für Sie die Teilnahme an einem Deutschkurs in Frage kommt.

Fazit: Ausdauer und Geduld werden belohnt

Die zehn Wortarten bilden das grundlegende Gerüst der deutschen Sprache und sind entscheidend, um Sätze zu verstehen und selbst korrekte und ausdrucksstarke Sätze zu bilden. Indem Sie die Funktionen jeder Wortart verstehen und üben, können Sie Ihre Sprachkenntnisse erheblich verbessern.

Wie Sie sehen, kann das Lernen der Wortarten eine anspruchsvolle Aufgabe sein, aber mit den richtigen Strategien und dem regelmäßigen Üben können Sie die deutsche Grammatik effektiv und nachhaltig verinnerlichen. Denken Sie daran, dass das Lernen von Grammatikgrundlagen ein kontinuierlicher Prozess ist, der Zeit und Engagement erfordert. Seien Sie geduldig mit sich selbst und genießen Sie den Fortschritt, den Sie machen.

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